Sheik Ali
Sheik Ali ist einer der wenigen noch auf traditionelle Art und Weise lebenden Nomaden des Sinais. Eine Woche durfte ich ihn und seine Tiere begleiten.
Bedu bedeutet “Besitzer einer Herde”. Sheik Ali besitzt an die 40 Ziegen und Schafe. Er ist einer von 50.000 Beduinen des Sinais.

Einsam ist er nicht. Immer wieder kommen andere Beduinen auf Kamelen zur traditionellen Teezeremonie vorbei oder fliegende Händler auf Pick Up Trucks, vollbeladen mit Töpfen, Seilen, Nahrung, Plastikferngläsern und orangefarbenen Negligeès.

Geht ein Tier verloren, dann sucht er, bis er es gefunden hat. Manchmal kann das Tage dauern.

Die Kamele erhalten regelmässig für 1-3 Monate ihre Freiheit, um für das harte Leben in der Wüste tauglich zu bleiben.

Der Weidenkorb ist Sheik Alis wichtigster und wertvollster Besitz, darin sind alle Dinge untergebracht, die für das Wohlergehen eines Beduinen wichtig sind.

Um 5:00 Uhr morgens bäckt er das Brot für den Tag. Ausser Brot gibt es Reis, Linsen, Ziegendickmilch, getrockneten Fisch und Datteln.

Als Behälter für seine Ziegenmilch benützt er einen Sack aus Ziegenhaut. Er lässt die Milch in dem Sack mehrer Tage in der Sonne liegen. So entsteht Ziegendickmilch.

Jede Landschaft bringt seine eigene Musik hervor, mit der die Menschen aus ihrer Einsamkeit heraustreten. Die Musik Skeik Alis ist seine Art, das Tagesgeschehen zu kommentieren. Er spielt Flöte und Monocord und singt. Seine Melodien lassen ihn eins werden, mit allem was um ihn herum existiert.

Das Wasser, die kostbarste Quelle allen Lebens in der Wüste, wird heute von der Regierung in Plastikcontainern herbeigebracht. Ein Versuch die Beduinen sesshaft zu machen.
Sheik Ali